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Virtuelle Ausstellung zum Internationalen Tag der Frau

8. März 2016

„Kastenbild mit Haarkranz von Aloisia Jirasek geborene Agostini“

Dieses Erinnerungsbild entstand im Gedenken an Frau Aloisia Jirasek geborene Agostini (1864−1898).
Aloisia war die Ehefrau des aus Mähren nach St. Ulrich in Gröden zugezogenen Fassmalers Franz Jirasek. Sie verstarb im Kindbett im Alter von nur 34 Jahren.
Das Kastenbild besteht aus einem auf einer Holzplatte aufgeklebten Foto der Verstorbenen, ihrem Namen und den Lebensdaten, einem offenen Kranz mit Blumen und Blättern aus menschlichem Haar, dem Jesusmonogramm aus den Buchstaben IHS und der Inschrift „Sie ruhe in Frieden“.
Neben den Andenkenbildchen wurde die Erinnerung an verstorbene Menschen im 19. Jahrhundert auch durch gerahmte Bilder mit Haarverzierungen gewahrt. Das Haar hatte eine besondere emotionale Bedeutung, es wurde auch nach dem Tod eines Menschen als etwas Lebendiges betrachtet. Ausgegangen ist diese Art des Gedenkens am Ende des 18. Jahrhunderts von England.
Die Bilder wurden von Künstlern, Klosterfrauen und auch von Laien angefertigt. Um 1850 erschienen in Frauenzeitschriften Anleitungen zur Herstellung von Haarandenken.
Das Kastenbild mit Haarkranz von Aloisia Jirasek geborene Agostini gelangte 2015 als testamentarische Schenkung des Enkels Hans Jirasek junior in den Bestand des Museums Gherdëina.

Masse Kastenbild: 51,5 x 49 x 11 cm