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Rahmenprogramm zur Ausstellung "MEJES de Gherdëina. La memoria de na cuntreda / Bauernhöfe in Gröden. Das Gedächtnis einer Landschaft / Masi della Val Gardena. La memoria di un paesaggio“


24.10.2019, 20 Uhr, Haus der Kultur St. Ulrich (Ausstellung MEJES)

Rohstoff Holz und seine Nutzung durch die Jahrtausende

Vortrag mit Dr. Hans Reschreiter


Der Mensch nutzte auf seinem langen Weg bis heute eine Vielzahl an Rohstoffen und Materialien aus seiner Umwelt – von Holz bis Fell, Sehnen bis Geweih, Wachs bis Stein, Knochen bis Mineralien. Aber keiner dieser unzähligen Rohstoffe begleitete den Menschen so intensiv wie Holz.

Vor 200.000 Jahren entwickelte sich der Mensch in unserer Form in Afrika und taucht dann vor 40.000 Jahren das erste Mal in Europa auf. Aber schon lange davor, vor 300.000 Jahren haben die Vorgänger der Neanderthaler - der Homo Heidelbergensis - Holz intensiv genutzt, Wie die Speere von Schöningen belegen. Und von da an sind Werkzeuge, Waffen, Geräte, Transporteinrichtungen, Häuser, Möbel, Behälter und vieles mehr hauptsächlich aus Holz gefertigt. Holz war in unseren Breiten bis vor kurzem der einzige transportable Energielieferant, ohne Rüstholz war kein Bergbau möglich, ohne Holz konnte Metall nicht hergestellt werden, hauptsächlich aus Holz bestanden die Landwirtschaftlichen Geräte und aus Holz wurde auch der erste bekannte „Kunststoff“ – Birkenrindenpech – hergestellt, und das bereits vor über 200.000 Jahren. Holz diente zur Beleuchtung und es ihm wurden sogar Seile hergestellt.

Der Vortrag versucht die Vielfältigkeit des Materials Holz und seine schier unbegrenzten Einsatzmöglichkeiten durch die letzten Jahrhunderttausende zu beleuchten. Vom ältesten Speer über die prähistorischen Bergwerke von Hallstatt mit dem ältesten unter Denkmalschutz stehenden Holzbauwerk Österreichs bis zur Wiener Ringstraße wird der Bogen geschlagen werden.

Holz ist der wichtigste Rohstoff bisher in der Menschheitsgeschichte und hat uns dorthin begleitet, wo wir gerade stehen. Und in Holz steckt noch viel Potential für die Zukunft.


Zum Vortragenden:
Hans Reschreiter arbeitet in der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien und ist für die Bergbausammlung und Studiensammlung zuständig.
Er hat sein Studium der Ur- und Frühgeschichte an der Universität Wien absolviert.

Seit 2001 leitet er die Ausgrabungen im prähistorischen Salzbergwerk Hallstatt.

Seine beruflichen Schwerpunkte und Interessen liegen in Montanarchäologie, Ethnoarchäologie und Experimenteller Archäologie.

Weiters beschäftigt er sich mit historischen Handwerkstechniken.

Die Visualisierung und Vermittlung der einzigartigen Kultur- und Industrielandschaft um den Hallstätter Salzberg liegt ihm besonders am Herzen.

Leidenschaftlich arbeitet er in interdisziplinären Forschungsprojekten.
Vor über 3000 Jahren wurde diese Treppe gebaut und diente im Bergwerk Hallstatt als Hauptverkehrsader zwischen zwei Abbaukammern. Heute ist sie das älteste unter Denkmalschutz stehende Holzbauwerk Österreichs.
Vor über 3000 Jahren wurde diese Treppe gebaut und diente im Bergwerk Hallstatt als Hauptverkehrsader zwischen zwei Abbaukammern. Heute ist sie das älteste unter Denkmalschutz stehende Holzbauwerk Österreichs.