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Josef Moroder Lusenberg (1846 – 1939)

Zwei Hommagen an den bedeutendsten Grödner Maler in St. Ulrich und Bozen

Unter Künstlern, Kunsthistorikern, Galeristen und Sammlern galt Josef Moroder Lusenberg seit langem als weit unterschätzter Geheimtipp. Nun ist es endlich soweit: Das Museum Gröden, das Istitut Ladin und das Südtiroler Kulturinstitut möchten dem Grödner Maler in zwei umfangreichen Ausstellungen zu verdienten öffentlichen Ehren verhelfen. Werden im Kulturhaus St. Ulrich sein künstlerischer Werdegang und Lebensraum nachgezeichnet, so zeigt die Schau im Ex-Museion in Bozen den privaten, „intimistischen“ Moroder Lusenberg, sprich seine kleinformatigen Ölskizzen und Aquarelle. Zu sehen sind jeweils ca. 100 Werke, die, fast ausschließlich aus Privatbesitz stammend, zum Großteil erstmals öffentlich gezeigt werden. Finanziert wurden die Initiativen durch das ladinische und deutsche Kulturassessorat der Provinz Bozen.

Die Ausstellung in St. Ulrich dokumentiert in sieben Kapiteln Leben und Werk des bedeutendsten Grödner Malers. Der Lebensweg von Josef Moroder Lusenberg, als viertes von neun Kindern 1846 auf dem Hof Scurcià oberhalb von St. Ulrich geboren, schien vorgezeichnet. Er lebte mit der innig geliebten Ehefrau und vier Kindern auf seinem von einem Onkel geerbten Lusenbergerhof und hatte – wie viele Grödner – durch seine Bildschnitzerwerkstätte ein zufriedenstellendes Auskommen. Doch dann begegnete Moroder auf der Weltausstellung 1873 in Wien den Bildern Franz von Defreggers, die ihn so sehr begeisterten, dass er beschloss, Maler zu werden. 1876, nach dem Tod der ersten Frau und einer zweiten Heirat, begann er an der Münchner Akademie zu studieren und wurde Schüler und Freund Defreggers. Ganz in dessen Sinne wandte sich Moroder in erster Linie dem Porträt und dem heimatlichen Genrebild zu. Heuernte, Pflügen, Holzarbeit, Jagd, Bildschnitzer, Frauen beim Klöppeln, der blinde Harfenspieler, die Wahrsagerin, der Abschied der Braut... – für den Maler bot das Grödner Volksleben eine unerschöpfliche Motivquelle. Traditionelle Arbeit, Gebräuche und Trachten stellten für ihn jedoch nicht nur pittoreske Sujets dar, er spürte ihnen zugleich wie ein Volkskundler nach, im Bewusstsein, dass vieles davon im Begriff war zu verschwinden. Manches in den Bildern wirkt, ganz nach dem Vorbild Defregger, bühnenmäßig zurechtgerückt und idealisiert. Man spürt die zeittypische Sehnsucht nach einer einfachen heilen Welt fernab der dem Fortschritt verschriebenen Städte. In den Details zeigt sich der Maler aber als getreuer Chronist seines Lebensraumes.

Das letzte Kapitel der Ausstellung in St. Ulrich bildet eine Brücke zu jener in Bozen und präsentiert eine Reihe von Werken, die, ganz in Selbstauftrag entstanden, eine außerordentliche Freiheit des Ausdrucks zeigen: Bilder von großer Wahrhaftigkeit und zuweilen auch erstaunlicher Modernität. Dazu zählen Porträts von Originalen und Außenseitern der dörflichen Gemeinschaft, die Moroder mit Achtung und Akzeptanz darstellte und nicht als skurril unterhaltende Figuren karikierte.

Zu den Ausstellungen erscheint ein 112 Seiten umfassender Katalog mit zahlreichen Farbabbildungen.

 

Einladung

 

Ausstellung „Josef Moroder Lusenberg – Bera Śepl da Jumbierch“

St. Ulrich, Kulturhaus
Eröffnung am Freitag, 14. August 2009, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 15. August bis 27. September, 10 – 12 Uhr, 16 – 19 Uhr, 20 – 22 Uhr (Do, Sa), Montag geschlossen
 
 

Ausstellung „Der Intimist Josef Moroder Lusenberg“

Bozen, Ex-Museion, Sernesi-Straße 1
Eröffnung am Samstag, 12. September 2009, 11 Uhr
Ausstellungsdauer: 14. September bis 18. Oktober, Mo – Sa 10 – 12 und 14 – 18 Uhr
 
 

Pressemappe


Sonderausstellung Josef Moroder LusenbergZwei Hommagen an den bedeutendsten Grödner Maler in St. Ulrich und Bozen
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Sonderausstellung Josef Moroder LusenbergZwei Hommagen an den bedeutendsten Grödner Maler in St. Ulrich und Bozen
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Einladung Sonderausstellung Josef Moroder LusenbergDas Museum Gröden und das Ladinische Kulturinstitut Micurà de Rü laden Sie herzlich ein zur Vorstellung des Kataloges und zur Eröffnung der Ausstellung
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Informationen:

Museum Gherdëina
Urtijëi/St. Ulrich/Ortisei
Tel. 0471 797554