Krippen und Krippenfiguren aus Gröden 17.-20. Jahrhundert
Die Weihnachtsausstellung im Museum Gherdëina gibt einen Einblick in die traditionsreiche Grödner Krippenkunst der letzten vier Jahrhunderte.Führungen zur Weihnachtsausstellung mit Dr. Wolfgang Morder:
am 19. + 26.12.2024 und 2.01.2025, um 16 Uhr (kostenlos)
Neben der rührenden volkstümlichen Produktion des 18. und 19. Jahrhunderts mit frei aufstellbaren Hirtenfiguren, Schafen und anreitenden Königen sind Kostbarkeiten aus dem Barock und der Zeit des Biedermeiers ebenso zu betrachten wie einige kunstvolle Krippenkompositionen des 20. Jahrhunderts. Besondere Exponate sind eine fragmentarisch erhaltene spätgotische Anbetung der Könige (15. Jh.), die originale Barockkrippe aus der St.-Jakobskirche (1760) und die als bildreiche Flügelaltarkrippe von Luis Insam (1947). In den thematischen Kontext der Weihnachtsgeschichte sind auch die bunt gefassten Leuchterengel und Kerzenhalter als Lichtträger-Objekte (19. Jh.) eingebunden.</b>
Weihnachtskrippe mit Figuren von Rudolf Moroder von 1910
Eine ganz besondere Weihnachtskrippe ist die von Rudolf Moroder Lenert (St. Ulrich 1877 – Galizien 1914), die mehr als 50 kunstvoll geschnitzte Figuren umfasst. Diese heben sich plastisch von der Landschaftsmalerei des Moroder Lusenberg im Hintergrund ab.Rudolf Moroder war seit 1902 künstlerischer Leiter der „Kirchlichen Kunstwerkstätte der Gebrüder Moroder“. Bereits 1900 wurde er auf der Weltausstellung in Paris für seine Skulpturengruppe der „Heiligen Elisabeth mit dem Bettler“ in der Pfarrkirche von St. Ulrich mit der Goldmedaille ausgezeichnet. 1910 schnitzte er die Weihnachtskrippe als Hochzeitsgeschenk für seine Ehefrau Josefine Leimstädtner. Die Krippe wurde über die Jahre in der Familie weitervererbt, bis sie 2022 aus der Schweiz nach Gröden zurückkehrte und seitdem im Museum Gherdëina zu bewundern ist. Rudolf Moroder fiel 37jährig am 22. Dezember 1914 an der russischen Front in Galizien.
Das Museum bedankt sich bei Dr. Wolfgang Moroder für die Leihgabe und bei den privaten Förderern für die Finanzierung der neuen Vitrine: Insam Margherita y Faust Moroder, Ezio Prinoth, Hans Schenk, Filip und Robert Stuflesser, Adi Demetz und Franz Rabanser.
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Fotos: © Wolfgang Moroder
NEUE SCHENKUNG: Zwei Englein mit dem Jesukind - Luis Piazza da Cudan, 1956
Religiöse Motive rücken in den 1950er-Jahren in den Mittelpunkt des Schaffens von Luis Piazza.Bei den Porträts der beiden Engeln soll sich der Künstler an seine Töchter Roswitha und Costanza inspiriert haben.
Das Museum Gherdëina bedankt sich herzlich bei Frau Uta Dietsch und Herrn Christopher Missling für die Schenkung der Sckulptur von Luis Piazza, Mitbegründer des Museumsvereins.
Luis Piazza da Cudan (1908-1977), 1956 - Zwei Englein mit dem Jesukind (cm 18x20x12); © Foto Wolfgang Moroder